Was tun, bevor es brennt?

Wer die Brandgefahren in seinem Betrieb kennt, hat es leichter, Brände erst gar nicht entstehen zu lassen.

Der beste Schutz vor Bränden und ihren Folgen ist immer noch dafür zu sorgen, dass es nicht zu brennen beginnt. Mögliche Brandgefahren sollten deshalb so gering wie möglich gehalten werden. Grundsätzlich braucht ein Feuer vier Dinge, um sich entwickeln zu können: einen brennbaren Stoff, Sauerstoff, das richtige Mengenverhältnis  und eine geeignete Zündquelle. Zündquellen können Funken, heiße Oberflächen, offenes Licht, Lichtbögen oder auch Wärmestrahler sein. Brennbare Materialien wie Papier, Holz, Textilien sowie brennbare oder explosive Flüssigkeiten finden sich in jedem Betrieb – egal welcher Branche. Aber auch Staub oder Abfall sind potenzielle Brandherde.

BRANDHERD STAUB

Aufgewirbelter Staub ist extrem brennbar, in der falschen Konzentration kann er sogar explodieren. Zu nennen sind zum Beispiel Holz- und Kohlestaub, Kunststoffpulverstaub, Pflanzenreste oder die Stäube von Mehl, Getreide und Malz. Branchen und Betriebe, in denen Staub in gefährlichen Mengen anfallen kann, sind besonders brandgefährdet. Doch wenn sich die Beschäftigten an die drei folgenden Grundregeln halten, verringert sich die Gefahr erheblich:

  • Vermeiden Sie Staubaufwirbelungen, heftiges Kehren oder Entstauben mit Druckluft sollten Sie also unterlassen.
  • Halten Sie alle Zündquellen aus staubbelasteten Räumen fern. Offenes Feuer, aber auch alle Tätigkeiten, bei denen Funken sprühen, wie Schweiß- oder Schleifarbeiten sollten unbedingt vermieden werden.
  • Halten Sie die Betriebsanweisung zum Umgang mit Stäuben ein.

BRANDHERD ABFALLTONNE

Ein anderer potenzieller Brandherd ist die Abfalltonne. Oft landen dann Zigarettenstummel, Reste eines brennbaren Lösungsmittels und Papiermüll in einer Tonne. Doch damit nicht genug, denn in den wenigstens Betrieben werden die Abfalltonnen täglich geleert. Also lagern die brennbaren Stoffe mehrere Tage im selben Behälter. Oft genügt sprichwörtlich ein Funke, um alles in Brand zu setzen. Der Müll sollte also nicht nur der Umwelt zuliebe vorschriftsmäßig getrennt werden, sondern auch der Sicherheit wegen. Unterweisen Sie Beschäftigte und Kollegen entsprechend.

BRANDHERD FLÜSSIGKEITEN UND GEMISCHE

In vielen Betrieben wird mit brennbaren Flüssigkeiten oder Gemischen gearbeitet. Das A und O für den sicheren Umgang mit diesen Stoffen sind Beschäftigte, die die richtige Handhabung erlernt haben und regelmäßig darin unterwiesen werden. Schon bei normalen Zimmertemperaturen bilden viele brennbare Flüssigkeiten leicht entzündliche Dämpfe. Verpuffungen und Explosionen können die Folge sein. Ein weiteres Problem: Von brennbaren Flüssigkeiten verursachte Brände breiten sich schnell aus. Es kann giftiges Rauchgas entstehen.

brennende Abfalltonnen
In Abfalltonnen lagern brennbare Materialien oftmals tagelang. Oftmals genügt sprichwörtlich ein Funke, um alles in Brand zu setzen. Foto: markobe – stock.adobe.com

ELEKTROSTATISCHE AUFLADUNGEN

Einen weiteren Gefahrenherd stellen elektrostatische Aufladungen dar. Diese können entstehen, wenn zum Beispiel Kleidungsstücke aneinander reiben. Diese geringe Aufladung kann schon reichen, um Flüssigkeiten in Brand zu setzen. Elektrostatische Aufladungen sollten deshalb vermieden oder abgeleitet werden, etwa indem nur Flüssigkeiten eingesetzt werden, die weniger zu elektrostatischen Aufladungen neigen, Arbeitsverfahren gewählt werden, bei denen es zu keiner Aufladung kommt, Gefäße, Werkzeuge und Arbeitsflächen fachgerecht geerdet werden und antistatische Arbeitskleidung getragen wird.

Metal und Stahl wird geschnitten
Überall wo Funken sprühen, ist die Brandgefahr groß. Foto: Hoda Bogdan – stock.adobe.com

BRENNBARE FLÜSSIGKEITEN SICHER LAGERN

Generell gilt: Brennbare Flüssigkeiten sollten nur für ihren vorgesehenen Zweck verwendet werden. Ebenso müssen sie sicher gelagert werden. Brennbare Flüssigkeiten gehören in dafür zugelassene, dicht schließende Behälter und Kanister, Fässer oder Flaschen. Diese wiederum müssen in speziellen Sicherheitsschränken gelagert werden, die hitze- und feuerbeständig sind. Braucht ein Betrieb größere Mengen brennbarer Flüssigkeiten, müssen diese in einem speziell konstruierten und feuerresistenten Lagerraum deponiert werden.

Die fünf wichtigsten Regeln im Umgang mit brennbaren Flüssigkeiten:

  • Brennbare Flüssigkeiten nur in speziellen Behältnissen transportieren und lagern
  • Am Arbeitsplatz nur den Tagesbedarf bereithalten
  • Elektrostatische Aufladungen vermeiden
  • Reste fachgerecht und in dafür zugelassenen Behältnissen entsorgen
  • Vor der Tätigkeit die Beschäftigten unterweisen

Ein Artikel von
Falk Sinß

7. Juni 2017

Kategorie

Wissen