Das Homeoffice gefährdet die Produktivität
Die unternehmensweite Umstellung auf Arbeit im Homeoffice hat bei Microsoft die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Abteilungen des Unternehmens beeinträchtigt und gefährdet damit die Produktivität und die langfristige Innovationsfähigkeit. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die von Microsoft in der wissenschaftlichen Zeitschrift Nature Human Behaviour veröffentlicht worden ist.
Die Forscherinnen und Forscher werteten dafür die Meta-Daten von E-Mails, Instant-Messages, Kalenderdaten, Video- und Telefonanrufe sowie die Zeiterfassung von mehr als 61.000 Microsoft-Beschäftigten aus den ersten drei Monaten der Corona-Pandemie aus.
Abteilungen interagieren weniger
Demnach würden die einzelnen Abteilungen weniger miteinander interagieren, was den Wissenstransfer behindern und somit auch die Qualität der Arbeitsergebnisse verringern würde. Zudem habe die Umstellung auf das Arbeiten im Homeoffice zu einer Abnahme der direkten Kommunikation und einer Zunahme der sogenannten asynchronen Kommunikation per E-Mail oder Instant Messenger geführt. Dies könne langfristig zu einem Rückgang von Produktivität und Innovationsfähigkeit führen, wenn Unternehmen nicht rechtzeitig gegensteuern würden.
„Beispielsweise könnten Unternehmen hybride Arbeitsformen in Erwägung ziehen, bei denen bestimmte Teams an bestimmten Tagen ins Büro kommen, oder bei denen die meisten oder alle Mitarbeiter an einigen Tagen ins Büro kommen und ansonsten von zuhause aus arbeiten. Die Unternehmen könnten auch Regelungen in Betracht ziehen, bei denen nur bestimmte Arten von Arbeitnehmern von zu Hause aus arbeiten können“, schreiben die Autorinnen und Autoren in ihrem Artikel.
Weitere Untersuchungen sind notwendig
Gleichzeitig weisen sie aber daraufhin, dass sich die Ergebnisse nicht eins-zu-eins auf Unternehmen in anderen Branchen und Ländern übertragen lassen. Weiterhin gehen die Microsoft-Forscher davon aus, dass Telearbeit oder hybride Arbeitsmodelle auch nach Beendigung der Corona-Pandemie gefragt sein werden. Weitere unternehmensspezifische Untersuchungen seien deshalb notwendig, um die Auswirkungen von Telearbeit und ihre Auswirkungen besser verstehen zu können.