Der Stuhl macht den Unterschied

Weniger Bewegung, mehr Bildschirmzeit: Durch vermehrte Arbeit von zuhause aus verharren viele Menschen noch länger als sonst vor dem Monitor. Durchschnittlich 7,5 Stunden sitzen die Deutschen täglich bei der Arbeit. Das geht aus dem DKV-Report 2018 hervor. Schon 2020 seien daher die Fehltage wegen Rückenschmerzen im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozent gestiegen, so die DAK in ihrem Krankenstands-Bericht. Damit sei mehr als jeder fünfte Fehltag auf Muskel-Skelett-Erkrankungen zurückzuführen gewesen.

Das Problem: Wer falsch sitzt, riskiert langfristig seine Gesundheit. Vielen Beschäftigten ist erst mit dem Fehlen einer geeigneten Sitzgelegenheit im Homeoffice bewusst geworden, wie wichtig ein ergonomischer Bürostuhl für beschwerdefreies Arbeiten ist. Wenn Homeoffice trotz schrittweiser Rückkehr ins Büro zum Standard wird, muss auch dort rückengerechtes Sitzen gewährleistet sein, um chronischen Rückenleiden entgegenzuwirken.

Schlüssel steckt in der Doppel-S-Kurve

Vom ergonomisch optimalen Arbeiten spricht man, wenn der Stuhl dynamisches Sitzen ermöglicht und sich die Form der Wirbelsäule im Sitzen der naturgegebenen Doppel-S-Kurve im Stehen annähert. Denn im Stehen wird das Rückgrat effizienter und gesünder belastet. Entsprechend leidet das Kreuz, wenn der Arbeitende sich stundenlang auf einer starren, horizontalen Sitzfläche – wie etwa einem klassischen Küchenstuhl – niederlässt.

Warum Stuhl nicht gleich Stuhl ist, zeigt ein Vergleich zwischen Esszimmer- und ergonomischem Drehstuhl:

  1. Ein guter Bürostuhl lässt sich individuell einstellen: Denn Größe, Gewicht und Rücken lassen sich in kein Muster stecken. Weder baumelnde Beine noch eine starre Lehne sind förderlich für eine gesunde Haltung. Daher ist es wichtig, dass sich der Stuhl an die persönlichen Bedürfnisse anpasst. Bei einem guten Bürostuhl lässt sich die Sitzhöhe entsprechend der Körpergröße individuell einstellen. Am Ende sollten die Füße locker auf dem Boden stehen und die Beine einen Winkel bilden, der etwas größer als 90 Grad ist. Der Widerstand der Rückenlehne sollte sich an das Gewicht des Sitzenden und die Armlehnen zur Entlastung der Schulterpartie in Höhe und Breite anpassen lassen.
  2. Ein ergonomischer Drehstuhl ermöglicht dynamisches Sitzen: Während ein Esszimmerstuhl starr und unbeweglich ist, werden die Bandscheiben mit einem ergonomischen Bürostuhl mit Synchron-Mechanik besser versorgt und entlastet. Der ideale Bürostuhl macht Sitzpositionswechsel mit, indem Sitzfläche und Rückenlehne synchron der Bewegung folgen.
  3. Ein geeigneter Bürostuhl sorgt für eine aufrechte Haltung und eine entlastete Wirbelsäule: Wer lange auf einem ungeeigneten Stuhl sitzt und dabei konzentriert arbeitet, neigt dazu, nach vorne geneigt zu arbeiten – so entsteht der klassische Rundrücken, der langfristig zu Nacken- und Kreuzschmerzen führt. Ein guter Drehstuhl – wie etwa der AGR-zertifizierte Dauphin Indeed – verhilft dem Rücken zu einer aktiven, aufrechten Haltung. Dadurch nähert sich die Wirbelsäule auch im Sitzen ihrer natürlichen Doppel-S-Form wie im Stand an. Das beugt Rückenleiden vor, verbessert die Durchblutung, gewährleistet eine bessere Versorgung der Organe und fördert durch „aktives Sitzen“ die Aufmerksamkeit bei der Arbeit.

Ausreichend Bewegung

Passives Dauersitzen hingegen bekommt unserem Rücken nicht gut. Wenn dann auch noch der sportliche Ausgleich in der Freizeit fehlt – zwei Drittel der Deutschen bewegen sich laut Erkenntnissen der Techniker Krankenkasse nicht einmal eine Stunde pro Tag – sind Beschwerden vorprogrammiert. Daher ist es wichtig, ausreichend Bewegung in den Arbeitsalltag einzubauen.

Der richtuge Stuhl fürs Homeoffice

Wenn Homeoffice trotz schrittweiser Rückkehr ins Büro zum Standard wird, muss auch dort rückengerechtes Sitzen gewährleistet sein, um chronischen Rückenleiden entgegenzuwirken. Foto: Dauphin HumanDesign Group

Empfehlenswert ist die Faustregel 60 Prozent sitzen, 30 Prozent stehen und 10 Prozent bewegen. Das gelingt mit einem höhenverstellbaren Schreibtisch, der es erlaubt, auch im Stehen zu arbeiten. Eine höhenverstellbare Steh-Sitz-Hilfe wie der to-swift der Dauphin-Marke Trendoffice entlastet bei Bedarf. Wichtig ist außerdem, auch beim Stehen regelmäßig die Haltung zu wechseln, indem zum Beispiel das Gewicht ab und an von einem Bein auf das andere verlagert wird. Denn auch dauerhaft starres Stehen tut dem Körper nicht gut. Die empfohlenen 10 Prozent Bewegung sollten durch regelmäßige Bewegungspausen, einen Gang zur Kaffeemaschine oder einen Spaziergang in der Mittagspause gewährleistet werden.

Autorin: Jana Völk, Ergonomie-Expertin der Dauphin HumanDesign Group

Ein Artikel von
Falk Sinß

9. März 2022

Kategorie

Wissen