Konzepte gegen Krebs am Arbeitsplatz ausgezeichnet
Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) hat die Gewinner des 13. Deutschen Gefahrstoffpreis bekanntgegeben. Den mit 10.000 Euro dotierten Preis teilen sich URSA Chemie GmbH, Montabaur, und die Sterigenics Germany GmbH, Wiesbaden, für ihre technischen Lösungen zum sicheren Umgang mit krebserzeugenden Stoffen. Zudem erhielt die FeuerKrebs gUG, Hamburg, eine Belobigung in der Kategorie Schulung für ihre Aktivitäten, um den Gesundheitsschutz von Feuerwehrleuten zu verbessern.
Alle zwei Jahre lobt das Bundesministerium für Arbeit und Soziales den Deutschen Gefahrstoffschutzpreis aus. Die 13. Auflage stand unter dem Motto „STOP dem Krebs am Arbeitsplatz“. Eine Fachjury kürte unter den zahlreichen Bewerbungen gleich zwei technische Maßnahmen zu Preisträgern.
Kontaktfreie Säuberung von Fässern mit Gefahrstoffen
Die URSA Chemie GmbH aus Montabaur entwickelte eine Anlage, mit der Chromsäurefässer kontaktfrei geöffnet, geleert und gereinigt werden können. Dazu werden die Fässer in einer Handschuhbox geöffnet, mit Hilfe einer Vakuumsauglanze die feste Chromsäure aus den Fässer direkt in den Produktionskessel gesaugt, das entleerte Fass gereinigt und schließlich wieder der Bedienperson zum Abtransport bereitgestellt. Dadurch wird sicher verhindert, dass krebserzeugende feste Chromsäure eingeatmet wird oder mit der Haut in Kontakt kommt. Zudem kann sie nicht in andere Produktionsbereiche verschleppt werden.
Die Sterigenics Germany GmbH, Wiesbaden, sterilisiert Waren mit Ethylenoxid. In den Nachentgasungsräumen dürfen sich Beschäftigte mit umluftunabhängigem Atemschutz nur solange aufhalten, wie es zur Durchführung notwendiger Arbeiten erforderlich ist. Ein neu konzipierter Gabelstapler verbessert die Arbeitsbedingungen deutlich. Er hat eine gasdichte Fahrerkabine, die durch Pressluftflaschen mit Atemluft versorgt und in einem leichten Überdruck gehalten wird. Weitere technische Maßnahmen sorgen für die Sicherheit des Fahrpersonals.
Gefahrstoff-Sonderpreis für Feuerwehr-Hilfsorganisation
Eine offizielle Belobigung erhielt die Initiative „FeuerKrebs“ gUG, Hamburg. Die gemeinnützige Gesellschaft ist eine Hilfsorganisation für Feuerwehrleute. Mit ihren Schulungen und Informationsmaterialien trägt sie dazu bei, Krebsrisiken durch Rauchgase bei Feuerwehrleuten zu verringern. Durch zielgerichtete Sensibilisierung und Aufklärung leistet die Initiative einen wichtigen Beitrag zur Prävention.
Vertiefende Informationen zu den ausgezeichneten Lösungen, den Preisträgern sowie zum Gefahrstoffschutzpreis gibt es im Internetangebot des BMAS sowie der BAuA unter www.gefahrstoffschutzpreis.de.
Der Deutsche Gefahrstoffschutzpreis
Der Deutsche Gefahrstoffschutzpreis wird alle zwei Jahre vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) vergeben und von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) organisiert. Der Preis honoriert seit über 20 Jahren unter der Überschrift „Umgang mit Gefahrstoffen sicherer machen, Innovationen fördern“ vorbildliche und wegweisende Aktivitäten zum Schutz vor Gefahrstoffen.