Nicht nur in Gesundheitsberufen ist eine Covid-19-Ansteckung möglich

Ausschlaggebend für die Ansteckungsgefahr bei der Ausübung des Berufs sind die beruflichen Arbeitsbedingungen wie der Umgang mit infizierten Menschen, aber auch der enge Körper- und Kundenkontakt. Insbesondere in Berufen in der Human- und Zahnmedizin besteht mit 69 Prozent die höchste Ansteckungsgefahr. Aber auch in Berufen in der Arzt- und Praxishilfe, in der Gesundheits- und Krankenpflege, im Rettungsdienst und in der Geburtshilfe sowie in medizinischen Laboratorien besteht eine deutlich hohe Ansteckungsgefahr.

Erhöhte Gefahr für Reinigungsberufe

Mit durchschnittlich 18 Prozent weisen Reinigungsberufe ebenfalls eine erhöhte Infektionsgefahr auf, gefolgt von den Sicherheitsberufen mit durchschnittlich 8 Prozent. Bei den Reinigungsberufen spielt der Kontakt mit infizierten Oberflächen und Gegenständen eine entscheidende Rolle und bei den Sicherheitsberufen der Umgang mit infizierten Menschen. Aber auch in den sozialen und kulturellen Dienstleistungsberufen und den Handelsberufen besteht durch den Umgang mit Menschen, die betreut werden, beziehungsweise durch den Kundenkontakt die Gefahr einer Ansteckung.

Geringes Risiko auf dem Bau

Am geringsten ist die Ansteckungsgefahr dagegen für Beschäftigte in den Bau- und Ausbauberufen, in fertigungstechnischen Berufen und in Berufen der Unternehmensführung und -organisation. Insgesamt weist weniger als ein Viertel aller Berufe eine erhöhte Ansteckungsgefahr auf, unabhängig davon, ob ein Beruf im Homeoffice erledigt werden kann.

„Um einen Ausbruch der Infektion mit dem Coronavirus am Arbeitsplatz zu vermeiden und gleichwohl eine möglichst effiziente Arbeitsorganisation sicher zu stellen, ist es wichtig, die Arbeitsschutzmaßnahmen einerseits so strikt wie nötig und andererseits auch so erträglich und praktikabel wie möglich zu gestalten“, so Britta Matthes, Leiterin der Forschungsgruppe „Berufe in der Transformation“.


Die IAB-Studie kann kostenlos heruntergeladen werden.

Die Studie beruht auf der Expertendatenbank BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit, die Informationen über alle knapp 4.000 in Deutschland bekannten Berufe zur Verfügung stellt.

Ein Artikel von
Redaktion Prävention aktuell

21. September 2021

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Wissen