Was Sie über FFP2-Masken wissen sollten

Seit dem 18. Januar sind in Bayern sogenannte FFP2-Masken beim Einkaufen und im Öffentlichen Personennahverkehr Pflicht, eine bundesweite Pflicht wird aktuell diskutiert.  Denn anders als Mund-Nasen-Bedeckungen oder chirurgische Masken, die in erster Linie die Mitmenschen schützen, bieten geprüfte Atemschutzmasken der Klasse FFP2 oder FFP3 den Trägern selbst Schutz vor dem Einatmen von Krankheitserregern.

Doch damit die FFP2-Masken ihre Schutzwirkung erzielen können, müssen sie richtig getragen werden und Benutzer müssen darauf achten, dass sie keine gefälschten oder mangelhaften Masken verwenden.  Das Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) hat dazu wichtige Hinweise veröffentlicht.

So tragen Sie eine FFP2-Maske richtig

  • Befolgen Sie die Gebrauchsanleitung: Reguläre, nach EN 149 geprüfte FFP2-Masken dürfen nur mit einer Gebrauchsanleitung in deutscher Sprache verkauft werden. Diese beschreibt genau, wie die Maske anzulegen ist. Die Gebrauchsanleitung, die der kleinsten handelsüblichen Packung beiliegen muss, sollte beim Kauf der Maske also unbedingt nachgefragt und vor der ersten Verwendung sorgfältig gelesen werden. Nur so wird eine optimale Schutzwirkung der Maske erreicht.
  • Bartträger sollten sich rasieren: Häufig ist nicht das Filtermaterial das Problem, sondern der Dichtsitz. Damit eine FFP2-Maske wirkt, muss sie eng am Gesicht anliegen. „Bärte oder Vernarbungen im Bereich der Maskendichtlinie beeinträchtigen daher die Schutzwirkung von FFP2-Masken“, erklärt IFA-Experte Dr. Peter Paszkiewicz , Leiter der Prüf- und Zertifizierungsstelle im IFA.
  • Prüfen Sie den Dichtsitz: „Beim Luftholen sollte die FFP2-Maske an das Gesicht angesogen werden“, so Paszkiewicz. „Wenn man dagegen einen Luftstrom am Gesicht spürt, sitzt die Maske nicht gut.“
  • Achten Sie auf Hygiene: Masken mit der Kennzeichnung FFP2 R sind wiederverwendbar. Wie lange und wie oft das möglich ist, bestimmt vor allem der Umgang mit der Maske. Dabei ist auf größtmögliche Hygiene zu achten. Paszkiewicz: „Setzen Sie die Maske auf und ab, ohne dabei die Innenseite oder den Dichtrand zu berühren und bewahren Sie sie nach dem Einsatz gut belüftet auf. Dann ist eine wiederholte kurzzeitige Benutzung für mehrere Tage möglich.“
  • Holen Sie ärztlichen Rat ein, falls nötig: Meistens werden FFP2-Masken nur für die Fahrt mit dem Bus oder der Bahn oder den Einkauf im Supermarkt aufgesetzt. „Für die meisten Menschen dürfte die damit verbundene Belastung unkritisch sein“, schätzt Paszkiewicz. „Wer aufgrund von gesundheitlichen Beeinträchtigungen unsicher ist, dem empfehlen wir die Rücksprache mit dem Hausarzt.“

Von den vielerorts kursierenden Tipps zur Aufbereitung von FFP2-Masken für eine Wiederverwendung rät der IFA-Fachmann ab. Es sei nicht auszuschließen, dass solche Behandlungen die Filterleistung erheblich beeinträchtigen oder ganz zunichtemachen.

So erkennen Sie gefälschte FFP2-Masken

Ein anderes Problem sind gefälschte oder mangelhafte FFP2- oder FFP3-Masken, die nicht den versprochenen Schutz bieten. Auch hierfür hat das IFA Hinweise veröffentlicht, die zeigen, woran Nutzer einen zertifizierten und damit sicheren Atemschutz erkennen können.

Merkmale einer zertifizierten FFP2-Maske

„Uns erreichen täglich Fragen, wie und woran sich falsche, also ungeprüfte oder mangelhafte FFP2-Masken erkennen lassen“, sagt Paszkiewicz. Unter den Anfragenden seien nicht nur private Verbraucher und Verbraucherinnen, sondern auch verunsicherte Unternehmen. Denn selbst Fachleute könnten ein mangelhaftes Produkt mit letzter Sicherheit nur anhand einer Messung im Labor erkennen.

Die Wahrscheinlichkeit, ein gefälschtes oder mangelhaftes Produkt zu kaufen, lässt sich allerdings minimieren. „Es gibt fünf wesentliche Merkmale, die auf eine zertifizierte FFP2-Maske hinweisen“, Paszkiewicz. Besonders wichtig ist die CE-Kennzeichnung der Maske, der immer eine vierstellige Kennnummer folgen muss. Sie steht für die Stelle, die eine jährliche Überwachungsmaßnahme durchführt. Daneben braucht es zwingend einen Hinweis auf die Schutzklasse FFP2 oder FFP3. Die ergänzenden Buchstaben R bzw. NR sind für die Wiederverwendbarkeit am Arbeitsplatz relevant. Zudem sind Herstellername und Produktbezeichnung ein Muss. Und auch die Angabe der Europäischen Norm EN 149, nach der die Maske geprüft wurde, darf nicht fehlen. Dies sind verpflichtende Kennzeichnungen, die auf jeder zertifizierten Atemschutzmaske anzubringen sind.

Konformitätserklärung für FFP2-Maske

Daneben sind auch produktbegleitende Dokumente gute Indizien für eine regulär zugelassene FFP2- oder FFP3-Maske, denn sie sind gesetzlich gefordert. Zu ihnen zählen das Zertifikat, die Gebrauchsanleitung in deutscher Sprache und die sogenannte Konformitätserklärung.

Paszkiewicz: „Es wird immer Ausnahmen geben, aber grundsätzlich gilt: Sind alle genannten Merkmale vorhanden, haben wir es sehr wahrscheinlich mit einer zertifizierten FFP2- oder FFP3-Maske zu tun, die verlässlichen Schutz bietet.“

Die wesentlichen Merkmale hat das IFA in einem Plakat zusammengestellt. Ergänzende Hinweise zu zertifizierten FFP2- oder FFP3-Masken und ihren Erkennungsmerkmalen gibt außerdem eine Liste häufiger Fragen und Antworten , die im Plakat verlinkt ist.

 

Weitere Informationen:

BGW Masken-Kompass – Tipps zur richtigen Maskenwahl

Ein Artikel von
Redaktion Prävention aktuell

9. Dezember 2020

Kategorie

Wissen