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Mit guten Beispielen gegen berufsbedingten Krebs
GDA Best-Practice-Datenbank

Foto: kittisak – stock.adobe.com
Die GDA Best-Practice-Datenbank zeigt, wie betrieblicher Arbeitsschutz beim Umgang mit krebserzeugenden Gefahrstoffen erfolgreich umgesetzt wird. Sie bündelt bewährte Lösungen aus der Praxis, erleichtert die Recherche – und lädt zum Mitmachen ein.
Text: Ina Krieger
AUF DEN PUNKT:
- Datenbank liefert praxisnahe Lösungen zum sicheren Umgang mit krebserzeugenden Gefahrstoffen
- Für die Recherche sind keine Vorkenntnisse erforderlich
- Betriebe können eigene Best-Practice-Beispiele online einreichen
Der Schutz von Mitarbeitenden gegen berufsbedingten Krebs ist vor dem Hintergrund der hohen Fallzahlen eine besonders wichtige Aufgabe. Als Hilfe bei der Umsetzung bündelt die GDA Best-Practice-Datenbank das Engagement und Fachwissen zahlreicher Akteure im Arbeitsschutz auf einem zentralen Informationsportal. Die Datenbank stellt praxiserprobte Lösungen zum sicheren Umgang mit krebserzeugenden Gefahrstoffen bereit und fördert damit den Wissenstransfer und die Prävention berufsbedingter Krebserkrankungen. Initiiert und gefördert wurde sie im Rahmen des Arbeitsprogramms „Sicherer Umgang mit krebserzeugenden Gefahrstoffen“ der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA), getragen von Bund, Ländern und Unfallversicherungsträgern.
Erprobte Lösungen aus der Praxis
Besonderes Augenmerk liegt auf den Praxislösungen, die von Betrieben eingereicht werden. Sie zeigen nicht nur ihr Engagement, sondern ermöglichen es auch anderen Unternehmen, Aufsichtspersonen und Interessierten, bewährte Maßnahmen zu übernehmen oder anzupassen. Ziel ist es, eine umfassend recherchierbare Wissensbasis bereitzustellen, den Austausch zu erleichtern und die Verbreitung wirksamer Präventionsmaßnahmen zu fördern. So werden erfolgreiche Ansätze im Kampf gegen berufsbedingten Krebs einem breiten Nutzerkreis zugänglich gemacht.
Die GDA Best-Practice-Datenbank versteht sich als branchenübergreifendes Austauschforum. Sie zeigt praxisbewährte Arbeitsschutzmaßnahmen auf, die sich in den betrieblichen Alltag integrieren oder für eigene Bedürfnisse anpassen lassen.
Einfacher Zugang zu relevanten Informationen
Ein besonderer Vorteil der Datenbank ist die einfache Handhabung: Auch ohne stoffbezogene Vorkenntnisse können Nutzer gezielt recherchieren – etwa über die Angabe von Beruf, Tätigkeit oder Branche. So lässt sich ermitteln, welche krebserzeugenden Gefahrstoffe im jeweiligen Arbeitsumfeld vorkommen können und welche Schutzmaßnahmen sich bewährt haben.
Die Einträge enthalten außerdem Informationen zur Ausgangslage, zum Lösungsansatz sowie zu Kontaktpersonen und weiterführenden Quellen. Sie sind zusätzlich nach der STOP-Maßnahmenhierarchie (Substitution, technische, organisatorische und persönliche Schutzmaßnahmen) eingeordnet. Neben einer komfortablen Volltextsuche stehen Filterfunktionen nach Gefahrstoff, Branche und STOP-Maßnahme zur Verfügung.
Vielfältige Inhalte und Kooperationen
Die Datenbank umfasst eine Vielzahl relevanter Quellen und Formate:
- Best-Practice-Beispiele aus Betrieben
- Technische Regeln für Gefahrstoffe (TRGS)
- Verfahrens- und stoffspezifische Kriterien (VSK)
- Empfehlungen zur Gefährdungsermittlung der Unfallversicherungsträger (EGU)
- Fallbeispiele zur Substitution aus SUBSPORTplus
- Gefahrstoffschutzpreisträger der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
- NepSi-Leitfäden des Europäischen Netzwerks für Silica
- Arbeitsverfahren zu Asbest
- Handlungsempfehlungen
- Expositionsbeschreibungen
- Praxishilfen
Die Datenbank enthält unter anderem Beispiele zu Gefahrstoffen wie Asbest, Chrom(VI)-Verbindungen, Dieselmotoremissionen, Formaldehyd, Hartholz- und Quarzstaub – Stoffe, die in vielen Betrieben relevant sind. Für eine vertiefte Recherche sind die Einträge mit der GESTIS-Stoffdatenbank des Instituts für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) verlinkt. Das GEfahrSToffInformationsSystem (GESTIS) liefert umfassende Informationen zu Identifikation, physikalisch-chemischen Eigenschaften, Toxikologie/ Ökotoxikologie, Arbeitsmedizin, sicherem Umgang sowie geltenden Vorschriften.
Offen für alle – kostenlos und praxisnah
Die GDA Best-Practice-Datenbank steht allen Interessierten kostenlos zur Verfügung. Sie bietet praxisnahe Lösungen aus vielfältigen Quellen und lädt dazu ein, sich zu informieren, gute Beispiele in den eigenen Betrieb zu übertragen oder weiterzuempfehlen. Die Sammlung wird fortlaufend aktualisiert. Ziel ist es, gemeinsam dazu beizutragen, berufsbedingten Krebs durch Gefahrstoffe nachhaltig zu verhindern.
Eigene Lösungen einreichen
Alle Ideen zum sicheren Umgang mit krebserzeugenden Gefahrstoffen sind willkommen und können jederzeit online eingereicht werden. Nach Eingang des Vorschlags erfolgen eine fachliche Prüfung durch Expertinnen und Experten sowie die Kontaktaufnahme mit der einreichenden Person. Die GDA unterstützt bei der Ausarbeitung von Best-Practice-Beispielen. Erste Ideen können unkompliziert über das Formular eingereicht werden.
GDA Best-Practice-Datenbank:
www.gda-portal.de/best-practice-krebs
E-Mail: gda-gefahrstoff-bpb@dguv.de
DIE AUTORIN:
Ina Krieger ist als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Arbeitsschutz der DGUV (IFA) tätig. Das Forschungs- und Prüfinstitut der gesetzlichen Unfallversicherungsträger beschäftigt sich unter anderem mit chemischen und biologischen Einwirkungen.