Pandemie erschwert die Arbeit an und mit Menschen
Zwei von drei Betrieben geben an, dass sich während der Corona-Pandemie die Arbeit mit Kunden oder anderen betriebsexternen Kontaktpersonen erschwert habe. In rund jedem dritten Betrieb waren auch Ängste der Beschäftigten vor einer Infektion am Arbeitsplatz ein Thema. In mehr als jedem vierten Betrieb kam es zu Überforderungen aufgrund eines erhöhten Arbeitsaufkommens. Mehr als 80 Prozent der Betriebe wiesen ihre Führungskräfte an, die pandemiebedingten Belastungen der Beschäftigten zu berücksichtigen. Zu diesen und weiteren Ergebnissen kommt eine in Kooperation mit dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) durchgeführten Befragung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) aus dem Juni 2021 von knapp 2.000 Betrieben in Deutschland. Im Bericht kompakt „Betrieblicher Umgang mit psychischer Belastung durch die Corona-Pandemie“ hat die BAuA die Ergebnisse zusammengefasst.
Interaktionsarbeit wird erschwert
Insbesondere die Interaktionsarbeit, also die Arbeit an und mit Menschen, fand in zwei Dritteln der Betriebe (67 Prozent) unter erschwerten Bedingungen statt. In jedem dritten Betrieb waren auch Ängste der Beschäftigten vor einer Infektion bei der Arbeit ein Thema. Ein erhöhtes Arbeitsaufkommen konstatierte mehr als jeder vierte Betrieb (28 Prozent), knapp jeder fünfte (18 Prozent) berichtete über verlängerte Arbeitszeiten und bei 22 Prozent der Betriebe verschlechterte sich die interne Kommunikation. Dabei berichten Betriebe in den Bereichen Gesundheits- und Sozialwesen, Erziehung und Unterricht sowie im Handel überdurchschnittlich häufig über solche Belastungen.
Pandemiebedingte Belastungen berücksichtigen
Rund jeder vierte Betrieb nahm die Corona-Pandemie zum Anlass, sich verstärkt mit psychisch belastenden Arbeitssituationen der Beschäftigten zu befassen. Maßnahmen wurden überwiegend in Form von Vereinbarungen zwischen Führungskräften und Beschäftigten getroffen. Während kleine Betriebe häufig Dienstbesprechungen nutzten, wurden in großen Betrieben oft Maßnahmen aus der Gefährdungsbeurteilung abgeleitet. Etwa 80 Prozent der Betriebe wiesen ihre Führungskräfte an, pandemiebedingte Belastungen der Beschäftigten zu berücksichtigen. Rund die Hälfte der Betriebe ermöglichte flexiblere Arbeitszeiten. Von den Betrieben mit arbeitsmedizinischer Betreuung bot knapp die Hälfte (44 Prozent) den Beschäftigten eine arbeitsmedizinische Beratung zu pandemiebedingten Ängsten und psychischen Belastungen an. Nur 13 Prozent der Betriebe boten keine der abgefragten Maßnahmen an.
Den baua: Bericht kompakt „Betrieblicher Umgang mit psychischer Belastung durch die Corona-Pandemie“ gibt es im PDF-Format im Internetangebot der BAuA unter www.baua.de/dok/8865754.