Wenn Watson weiterbildet

Wie Unterweisungen spielerisch für mehr Spaß und Erfolg beim Lernen sorgen

Erste Hilfe, Brandschutz, Datenschutz – wichtige Themen, in denen Beschäftigte regelmäßig geschult werden müssen. Doch gerade für diejenigen, die sie nicht zum ersten Mal machen, werden Unterweisungen oft eher zum Zeitfresser als zum Benefit. Wie können die Inhalte also so vermittelt werden, dass sie hängen bleiben? Das neue Unterweisungsformat von UNIVERSUM bietet die Lösung.

Text: Pascal Schmidt (Redaktion)

AUF DEN PUNKT

  • Unterhaltung ist ein grundlegendes menschliches Bedürfnis
  • Neuartige Unterweisungen beinhalten mehr Gamification
  • Gamification erleichtert das Lernen und fördert die Motivation

Let me entertain you!

Der Mensch sehnt sich nach Beschäftigung. Selbst im Urlaub, wenn er eigentlich nichts tun müsste (oder was denken Sie, warum es den Beruf des Animateurs gibt?). Sobald es uns an Abwechslung fehlt oder wir uns langweilen, wünschen wir uns Unterhaltung – und holen sie uns beispielsweise in Form von Brett- oder Computerspielen, Streaming oder linearem Fernsehen, Büchern oder Hörbüchern.

Neu ist das nicht. Man denke nur an das römische Volk, das schon in der Antike nach „Brot und Spielen“ verlangte (entspricht in heutiger Zeit in etwa Lieferservice und Bundesliga), oder an den Hofnarren, der einst mit seinem Comedyprogramm für des Königs gute Laune zuständig war. Es zeigt sich: Sei es zur Ablenkung, Entspannung oder für den puren Spaß, wir Menschen fordern wider die Eintönigkeit schon immer: Entertainment, bitte!

Der Schlüssel zur erfolgreichen Wissensvermittlung ist deshalb sehr naheliegend. Wie aber steigern wir denn nun den Unterhaltungsfaktor? Besonders bei Themen, die vielleicht nicht per se vor Spaß strotzen – oder zum wiederholten Male absolviert werden müssen? Das Zauberwort heißt hier „Gamification“! Ein Ansatz, der Elemente und Prinzipien aus Spielen nutzt, um Lernprozesse interaktiver und motivierender zu gestalten. Ähnlich wie beim Edutainment (Education + Entertainment) können Lernende so insbesondere in Schulungen, die eher trocken und wenig ansprechend wirken, besser eingebunden werden. Dadurch besteht die Möglichkeit, auch vermeintlich theoretische Themen aufzubrechen und anschaulich zu vermitteln. Denn das, was uns Spaß macht, merken wir uns einfach leichter als Aufgezwungenes. Noch dazu bleibt das Wissen langfristig in den Köpfen.

Selbst versuchen – besser lernen

Klingt gut, oder? Aber wie genau funktioniert das nun? Die Chancen, die Gamification innerhalb von Unterweisungen bietet, sind vielfältig. Vor allem aber macht es das Lernen durch realitätsnahe Szenarien interaktiver und verlangt nicht bloß, passiv Informationen aufzunehmen. Das funktioniert am besten durch Storytelling – also Szenarien, die in bestimmte Narrative eingebaut sind und den Lernstoff so möglichst praxisnah in der direkten Beispielsituation vermitteln. Ein gut gestaltetes Storytelling kann die Lernenden auf eine Reise mitnehmen und dabei helfen, komplexe Themen greifbarer zu machen und Emotionen zu wecken. So können Lernende motiviert werden, sich intensiver mit den Inhalten auseinanderzusetzen. Das fördert nicht nur das Verständnis, sondern vertieft auch die Erinnerung an die vermittelten Inhalte. Diese Szenarien können ganz unterschiedliche Situationen sein. Wichtig ist nur, dass sie niederschwellig, praxisnah und ohne große Erläuterung verständlich sind. Natürlich sollten dabei Gegebenheiten vorkommen, die genau so auch im Alltag der Anwender vorkommen könnten.

Nun aber von der Theorie zur Praxis: Das Beispiel der von UNIVERSUM neu gestalteten Unterweisung zum Thema Erste Hilfe spielt am ersten Tag am neuen Arbeitsplatz. Sowieso schon eine aufregende Situation – und wenn dann schon auf dem Weg ins neue Büro etwas geschieht, kann das natürlich niemand gebrauchen. Doch genau so sind Unfälle: Sie kündigen sich selten an und treffen die Beteiligten völlig unerwartet. Perfekt also für eine erste unvermittelte Wissensabfrage.

Ein Unfall auf dem Weg ins Büro. Aber wer muss helfen? Screenshot: Pascal Schmidt/UNIVERSUM

Ein Erste-Hilfe-Plakat liefert wertvolle Informationen

Ist diese erste Situation gemeistert, werden Sie im neuen Büro von einem Kollegen begrüßt, der Sie über die wichtigsten Aspekte aufklären möchte. Der KI-unterstützte Avatar namens Watson würde Ihnen gerne alles ausführlich zeigen – doch kommt ihm leider immer wieder etwas dazwischen. Ihnen bleibt also nichts anderes übrig, als immer wieder selbst die Initiative zu ergreifen und Ihre Umgebung zu erkunden. In mehreren Szenen können Sie dafür Ihr Wissen beweisen, indem Sie sich im Raum umschauen und gesuchte Objekte finden. Wichtige Elemente, wie zum Beispiel das Erste-Hilfe-Plakat, können Sie sich dabei ganz genau anschauen und erhalten so weitere Informationen. Die Aufmachung erinnert dabei ein wenig an ein Adventure-Game, in dem es Aufgaben zu erfüllen gilt – nicht ganz zufällig sind daher die einzelnen Abschnitte der Unterweisung in „Missionen“ aufgeteilt. Hier schwingt ein weiteres wichtiges Prinzip von Gamification mit: Herausforderungen, die durch Interaktion gelöst werden können.

Das Szenario: Ein Kollege ist im Treppenhaus gestürzt und liegt reglos am Boden. Was nun? Screenshot: Pascal Schmidt/UNIVERSUM

Herausforderung angenommen!

Spielerische Herausforderungen in Form von Quiz, Rätseln oder Mini-Games können das Gelernte zusätzlich festigen und vertiefen. Solche Elemente fördern außerdem das kritische Denken und die Problemlösungsfähigkeiten der Lernenden. Im Beispiel der neuen Erste-Hilfe-Unterweisung müssen Sie sich in den szenischen Sequenzen daher immer wieder beweisen, etwa aus mehreren Notrufmitschnitten den richtigen wählen oder richtige Antworten per Drag and Drop zuordnen. Besonderes Schmankerl: Bei einem Mini-Game müssen Sie Gegenstände einsammeln, die in den Betriebsverbandskasten gehören. Da kommen Super-Mario-Gefühle auf! Denn gleichzeitig fliegen hier auch falsche Dinge vorbei, denen es auszuweichen gilt. Das bietet neben dem Unterhaltungsfaktor noch einen zweiten Vorteil, den des Trial and Error. Das bedeutet, dass Sie Ihr Wissen in einer sicheren Umgebung praxisnah testen und verbessern können, um im Ernstfall bestmöglich vorbereitet zu sein.

Aber auch wer wirklich schon die nötige Expertise besitzt, kommt in den neuartigen Unterweisungen auf seine Kosten. Der Clou ist nämlich: Es gibt verschiedene Wege, um die Unterweisung zu absolvieren. An verschiedenen Stellen werden Fragen gestellt, die den Wissensstand abgleichen. Je nachdem, ob die Antworten richtig oder falsch sind, kann entweder abgekürzt oder eine Extraschleife nötig werden. Das ist praktisch für alle, die die Unterweisung nicht zum ersten Mal machen, sie aber regelmäßig auffrischen müssen. So sparen Sie Zeit und wiederholen nicht nur bereits Bekanntes. Falls Sie trotzdem vertiefende Informationen erhalten möchten, die nicht Teil der vorgeschriebenen Unterweisung sind, können Sie diese ebenfalls abrufen, um sich weitergehend mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Interesse geweckt?

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