Wie kommen Sie auf die Schwerpunktthemen, die Sie vorgeben?

Haufe-Höfling: Es sind Themen, die in der Praxis gerade viel diskutiert werden, und sie sollen einen digitalen Bezug haben. Die Digitalisierung bietet auch für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz viele Möglichkeiten. Wir möchten die Akteure des Arbeitsschutzes darin unterstützen, diese kennenzulernen, auszuprobieren und im kollegialen Rahmen miteinander zu testen.

Schöler: Wir haben auch einfach gefragt: Wozu wollt ihr euch das nächste Mal austauschen? Es ist uns wichtig, dass die Themen aus der Gruppe kommen.

Welche Themen werden denn von den Sifas am häufigsten angesprochen und nachgefragt?

Haufe-Höfling: Die Stammtische waren stark durch die Pandemie geprägt. Wie unterweise ich online? Wie mache ich die Gefährdungsbeurteilung für das Homeoffice? Wie können wir das mit den digitalen Möglichkeiten und den Arbeitsschutzvorgaben überhaupt umsetzen? Es ging auch viel um Rechtssicherheit, dazu gab es regen Austausch.
Schöler: Das waren sicherlich die Hauptthemen. Aber auch klassische Themen wie Brandschutz, Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen oder Unternehmenskultur sind immer wieder aufgetaucht.

Katja Haufe-Höfling begleitet als systemische Organisationsberaterin Unternehmen und Organisationen bei Veränderungsprozessen. Seit fünf Jahren liegt ihr Schwerpunkt auf sicherem und gesundem Arbeiten und Fragen der Sicherheitskultur. Ein „Herzensthema“, denn letztlich laufe es darauf hinaus: „Wie arbeiten wir miteinander, dass wir am Ende zufrieden und gesund nach Hause gehen?“

Die Sifas kommen bei Ihnen vermutlich aus ganz unterschiedlichen Branchen. Welche sind das, haben Sie das feststellen können?

Haufe-Höfling: Das Fantastische ist, dass es wirklich komplett bunt gemischt ist: von der Sifa, die in einer Werkstatt für behinderte Menschen arbeitet, bis hin zur Leiterin der Abteilung Arbeitssicherheit in einem internationalen chemischen Großkonzern.

Schöler: Diese Vernetzung über die eigene Branche und das eigene Bundesland hinaus eröffnet die Möglichkeit, Probleme aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und anzugehen. Da ist so eine Plattform wie unser Stammtisch sehr wertvoll – gerade weil viele Sicherheitsfachkräfte ja sonst allein sind mit ihrem Thema.

Haufe-Höfling: Wir sind überzeugt, dass diejenigen Arbeitsschutzakteure zukünftig wirksamer sein werden, denen es gelingt, sich in den Betrieben gut zu vernetzen und einen guten Wissenstransfer hinzukriegen innerhalb der Organisation und über die Organisation hinweg. Da wollen wir einen Rahmen bieten, die Kolleginnen und Kollegen mit unserer Expertise zu unterstützen, diese Netzwerkkompetenz aufzubauen.

Katja Haufe-Höfling begleitet als systemische Organisationsberaterin Unternehmen und Organisationen bei Veränderungsprozessen. Seit fünf Jahren liegt ihr Schwerpunkt auf sicherem und gesundem Arbeiten und Fragen der Sicherheitskultur. Ein „Herzensthema“, denn letztlich laufe es darauf hinaus: „Wie arbeiten wir miteinander, dass wir am Ende zufrieden und gesund nach Hause gehen?“

Dr. Stefanie Schöler ist Psychologin und seit mehr als 15 Jahren im Bereich Arbeitsschutz tätig. Als Unternehmensberaterin kennt sie die Abläufe in Firmen aus ganz verschiedenen Branchen. „Wie kann ich Teams, Führung und Kommunikation gestalten?“ ist beim Arbeitsschutz ihre zentrale Fragestellung. „Und wie klappt das im digitalen Raum?“