Wie baue ich ein Team?

Funktionierende Teams sind ein wichtiger Erfolgsfaktor im Unternehmen. Wenn alle an einem Strang ziehen, die Stärken der anderen kennen und klar kommunizieren, wird die Zusammenarbeit effizienter.

Text: Redaktion PRÄVENTION AKTUELL

Der englische Begriff „Teambuilding“ wird für zwei unterschiedliche Gegebenheiten in der Arbeitswelt verwendet. Da ist einerseits die Teamentwicklung, bei der die Zusammenarbeit bereits bestehender Teams verbessert werden soll. Ist beispielsweise eine gute Zusammenarbeit im Team nicht mehr gewährleistet, kann der Vorgesetzte einen internen oder externen Berater beauftragen, ihn bei der Teamentwicklung zu unterstützen.

Die zweite Bedeutung des Begriffs „Teambuilding“ meint die Aufstellung eines komplett neuen Teams für die Bearbeitung größerer Projekte oder für dauerhafte Zusammenarbeit.

Was ist ein Team?

Ein Team ist in der Regel eine Kleingruppe, bei der alle Mitglieder unmittelbar, das heißt persönlich, in Kontakt treten und für längere Zeit oder dauerhaft zusammenarbeiten. Es ist eine zielorientierte Gemeinschaft, deren Arbeitsstil durch kooperatives Interagieren und gemeinsame Verantwortung geprägt ist. Darüber hi­naus sollten ein ausgeprägter Gemeinschaftsgeist und eine starke Zusammengehörigkeit vorhanden sein.

Zusammensetzung des Teams

Die personelle Zusammensetzung hat entscheidende Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit eines Teams. Die Führungskraft, die das neue Team aufstellt, muss beachten, welche beruflichen Fähigkeiten und welche Sozialkompetenz die vorgesehenen Teammitglieder aufweisen. Wichtig ist hier, ob das Team homogen oder heterogen sein soll.

Beide Varianten haben Vor- und Nachteile. Homogene Teams haben in der Regel weniger Konflikte, heterogene dagegen mehr unterschiedliche Ressourcen und sind daher häufig leistungsfähiger. Die Mischung aus ­verschiedenen Perspektiven kann bei heterogenen Teams dazu beitragen, dass bessere Lösungsvorschläge entstehen.

Die Zusammenstellung eines guten Teams wird deutlich einfacher, wenn die Führungskraft vor der Aufstellung einen guten Überblick über die Kompetenzen und Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter hat. Dabei kann eine „Kompetenzmatrix“ nützlich sein, die man in Excel führt, im Internet gibt es dazu Beispielvorlagen. Wer diesen Überblick wirklich professionell angehen will, greift zu einer Kompetenzverwaltungssoftware.

Merkmale guter Teams

  • Gute Teams haben herausfordernde Ziele formuliert und schriftlich vereinbart. Die Mitglieder fühlen sich diesen Vereinbarungen verpflichtet und versuchen sie in der täglichen Arbeit zu erreichen.
  • Sie haben eine Struktur akzeptiert, in der jedes Teammitglied an seinem Platz jene Aufgaben erfüllt, die zur Zielerreichung führen. Eine der Kernaufgaben der Teamleitung ist die Schaffung dieser Struktur. Ohne sie ist die koordinierte Arbeit im Team nicht möglich.
  • Sie haben einen von allen akzeptierten Normen- und Wertekatalog erarbeitet, der von allen Teammitgliedern gelebt wird. Teamarbeit hat daher auch einen ­starken emotionalen Bezug, der mit Begriffen wie Teamgeist bezeichnet wird. Arbeit soll darüber hinaus auch gern Spaß machen dürfen. Gelegentliche Maßnahmen in diese Richtung lockern auf, lösen Spannungen und unterstützen den Erfolg. Allerdings darf dabei keine dauerhafte „Feel-Good-Party-Stimmung“ entstehen.
  • Sie haben sich auf Spielregeln der Zusammenarbeit geeinigt, die darüber Auskunft geben, wie das vereinbarte Ziel erreicht werden soll und welche Verhaltensweisen innerhalb des Teams erwünscht sind. Jedes Teammitglied kennt die Konsequenzen, die folgen, wenn vereinbarte Spielregeln nicht eingehalten werden. Ein gutes Team erkennt auch die Stärken und Schwächen jedes Einzelnen, würdigt und nutzt sie zur Zielerreichung.
  • Gute Teams besitzen eine starke ­Identifikation jedes Einzelnen mit dem Team, treffen wichtige Entscheidungen gemeinsam und führen eine offene Kommunikation untereinander. Gegenseitige Unterstützung ist selbstverständlich.

Der Aufbau eines guten und erfolgreichen Teams gelingt nicht von heute auf morgen. Teamleitung beziehungsweise Führungskräfte stehen dabei vor einer großen Herausforderung. Wenn alte Gewohnheiten durch neue ersetzt werden sollen, sind viel Zeit und Übung erforderlich. Und die Gefahr des Rückfalls in alte Verhaltensweisen ist jederzeit gegeben, beispielsweise wenn jemand zuvor lieber allein gearbeitet hat. Teamleitung beziehungsweise Führungskräfte müssen sich ständig weiterbilden und das erworbene Wissen an das Team weitergeben.